Du willst Kitelehrer oder Kitelehrerin werden, anderen deine eigene Leidenschaft fürs Kitesurfen vermitteln oder suchst den perfekten Sommerjob? Wir erklären dir, wie du Kitesurfinstructor werden kannst, welche Möglichkeiten, aber auch Einschränkungen der Job mit sich bringt. Dazu geben wir dir auch wertvolle Tipps und Insiderinfos aus unserer langjährigen Erfahrung, worauf du bei der Planung deiner Karriere im Beruf als Kiteinstructor achten solltest.
Als Kitelehrerin oder Kitelehrer zu arbeiten, bedeutet für viele mehr als nur ein Beruf. Für viele ist es eine Berufung. Natürlich soll wie bei jedem anderen Job auch das Geld passen. Aber zusätzlich hat man gerade als Kitesurfinstructor die Möglichkeit, seine eigene Leidenschaft fürs Kitesurfen mit anderen zu teilen, die Begeisterung für diesen Sport zu wecken und seinen SchülerInnen ein unvergessliches Erlebnis zu bieten. Wer Freude daran hat, anderen das Kitesurfen beizubringen, sich über die Erfolge und Fortschritte seiner Schülerinnen und Schüler freut, für den ist der Job als Kitesurflehrer viel mehr als nur ein Job und eine Möglichkeit, sich abseits der „9to5-Jobs“ zu verwirklichen.
Kiteinstructor – dort arbeiten, wo andere Urlaub machen
In vielen Fällen wirst du als Kitelehrerin oder Kitelehrer an Urlaubsdestinationen arbeiten. Oft liest man dann diese Überschrift: „Dort arbeiten, wo andere Urlaub machen“. Aber das sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass „arbeiten“ in diesem Satz das Verb ist und die Tätigkeit bestimmt. Der Job als Kitesurflehrer soll natürlich Spaß machen, dir ermöglichen deine Zeit mit Gleichgesinnten zu verbringen und dich mitunter an die schönsten Destinationen der Welt bringen. Aber du solltest den Job auf keinen Fall mit einem bezahlten Urlaub verwechseln. Soviel können wir dir schon verraten, mit dieser Erwartung wird dich die Realität in den meisten Kiteschulen dieser Welt sonst sehr schnell einholen 😉
In allen Fällen ist der erste Schritt die Absolvierung deiner Ausbildung zum/zur Kitelehrer/Kitelehrerin, erst dann darfst du offiziell auch als Kitesurfinstructor arbeiten.
Daneben stehen dir mehrere Wege offen, von der Festanstellung über die Tätigkeit als Freelancer oder andere Tätigkeiten, die in einem modernen Kitecenter anfallen. Diese Tätigkeiten reichen von Marketing über Office bis Social Media und Gästebetreuung und sind auch eine gute Gelegenheit den Job als Kiteinstructor zu ergänzen oder erst mal ins Kitebusiness reinzuschnuppern.
Wie werde ich Kitelehrer? – Ausbildungsmöglichkeiten zum Kitesurfinstructor
Der erste Schritt in deiner Kitekarriere ist deine Ausbildung. Bereits hier musst du dich entscheiden, welchen Ausbildungsweg du einschlägst.
Generell kann man sagen, dass es zwei große Ausbildungsverbände gibt – den deutschsprachigen VDWS (Verband deutscher Wassersportschulen) und IKO (International Kiteboarding Association). Beide Verbände bieten in ihren Lehrgängen fundierte Ausbildungen an und sind international anerkannt. Für welchen Verband du dich letztendlich entscheidest liegt bei dir. Generell kann man sagen, dass in Europa und anderen Destinationen, wo viele deutschsprachige Schulen vertreten sind (wie z.B. Ägypten) der VDWS vielfach stärker vertreten ist, während in der übrigen Welt IKO stärker vertreten ist. Nichtsdestotrotz anerkennen fast alle Schulen aber beide Ausbildungsverbände. Auch rechtlich gesehen sind beide Verbände gleichgestellt, was wichtig sein kann, wenn du zum Beispiel im Ausland als selbständiger Kitelehrer arbeiten möchtest oder sogar deine eigene Schule eröffnen willst. In diesen Fällen muss der Ausbildungsverband nämlich auch im jeweiligen Land anerkannt sein.
Neben den beiden großen Verbänden soll der Vollständigkeit halber auch auf kleinere nationale Verbände hingewiesen werden. In Österreich wäre das beispielsweise der VÖWS. Auch diese Verbände bieten oftmals sehr gute Ausbildungen an und es spricht an sich nichts dagegen dort deine Ausbildung zu absolvieren. Allerdings musst du hier damit rechnen, dass es unter Umständen keine internationale Anerkennung deiner Ausbildung gibt. Im Idealfall raten wir daher zu einer Ausbildung bei einem der beiden großen Verbände VDWS oder IKO.
Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen, um Kitesurflehrer zu werden?
Generell ist das Wichtigste, dass du Freude daran hast, anderen das Kitesurfen zu vermitteln und gerne unter anderen Leuten bist. Natürlich solltest du auch selbst bereits ein guter Kitesurfer bzw. eine gute Kitesurferin sein und alle Basisgrundlagen des Kitens problemlos beherrschen. Dazu zählt, dass du neben den Basics wie Höhelaufen auch Basissprünge, Transition Jumps und Gleithalsen beherrschen solltest. Du musst im Vorfeld aber noch keine Unterrichtserfahrung haben. Die Unterrichtsmethodik erlernst du im Lehrgang und im anschließenden Praktikum.
Wie unterscheiden sich IKO und VDWS als Ausbildungsverbände für Kitelehrer?
Grundsätzlich erhälts du in beiden Verbänden eine hochwertige sportdidaktische Ausbildung zum/zur Kitelehrer/Kitelehrerin. Auch die Inhalte der Ausbildung unterscheiden sich nur in wenigen Bereichen minimal. Beide Ausbildungswege sind in einem Stufensystem aufgebaut. Beispielhaft wird hier das Ausbildungssystem des VDWS dargestellt.
Das VDWS Ausbildungssystem zum Kitesurfinstructor
Die Dauer der VDWS-Ausbildung zum Kitesurflehrer beträgt 8 Tage (Kosten ca 700,- Euro) und ist in mehrere Stufen gegliedert:
Basisstufe 1 – Wassersportassistent
Die Stufe als Wassersportassistent ist keine grundsätzliche Voraussetzung, um Kitelehrer zu werden und kann in der Ausbildung auch übersprungen werden. Das Praktikum als Wassersportassistent ist dennoch eine gute Möglichkeit, um erste Eindrücke des Berufs als Kitesurflehrerin oder Kitesurflehrer und der Wassersportbranche zu bekommen. Die Dauer des Praktikums beträgt 6-8 Wochen und kann im Fall der weitergehenden Ausbildung zum Instructor teilweise an das Pflichtpraktikum angerechnet werden.
Basisstufe 2 – Level 1 Instructor
Um die Stufe als Level 1 Instructor zu erlangen, musst du den Lehrgang zum Kitesurfinstructor besuchen. Den Lizenzabschluss erhältst du mit Absolvierung des Ausbildungslehrgangs und bestehen der praktischen Fahrprüfung sowie der Lehrprobe. Als Level 1 Instructor darfst du bereits Anfänger unter Aufsicht unterrichten.
Basisstufe 3 – Level 2 Instructor
Um vom Level 1 Instructor zum Level 2 Instructor aufzusteigen, musst du folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Bestandene Theorieprüfung und Lehrprüfung
- Erfolgreiche Absolvierung des Praktikums an einer praktikumsberechtigten Schule (Dauer 21 Tage mit mindestens 100 Stunden innerhalb einer Saison)
- Erste-Hilfe Nachweis
- DLRG Rettungsschwimmer Bronze (bzw. gleichwertige Prüfung in anderen nationalen Schwimmverbänden) oder Teilnahme an einem VDWS Rescue Lehrgang
- Nachweis ein Motorboot fahren zu können (dabei ist kein Motorbootschein notwendig – der Nachweis kann nach der Einführung durch eine dazu berechtigte VDWS- Schule im Rahmen des Praktikums ausgestellt werden)
Als Level 2 Instructor stehen dir nun alle Wege offen. Du darfst selbständig Schüler unterrichten, darfst Levelprüfungen abnehmen und Levellizenzen ausstellen.
Stufe 4 – Level 3 Instructor
Um zum Level 3 Instructor aufzusteigen, gibt es spezielle weiterführende Ausbildungen beim VDWS. Ziel der Ausbildung zum Level 3 Instructor ist es dich zum Fahrtechnikexperten weiterzubilden und deine Unterrichtsfähigkeiten weit über das Einsteigerlevel weiter auszubauen. Dazu zählen neben dem Unterrichten fortgeschrittener Fahrtechniken im Twintipbereich auch die Bereiche Foilen, Wingsurfen oder Directional/Waveboard.
Stufe 5 – Schulmanagement und Praktikumsausbildner
Die Stufe 5 richtet sich in erster Linie an alle, die selbst eine Kitesurfschule eröffnen wollen, als Stationsleiter arbeiten möchten oder als selbständiger KitesurflehrerIn unterrichten wollen. Die Absolvierung der Stufe 5 durch weitergehende Ausbildungen des VDWS ist dafür Voraussetzung.
Der Weg zum ersten Job als Kitelehrer – worauf sollte ich achten?
Du hast die Ausbildung zum Kitelehrer oder zur Kitelehrering absolviert und jetzt geht’s los mit den ersten Bewerbungen. Aber bevor du dich bewirbst oder spätestens, wenn du deine Bewerbung zusagst, solltest du dich mit ein paar wichtigen Punkten vorab beschäftigen. Wir haben die, aus unserer Sicht, wichtigsten Punkte zusammengefasst, damit dein Traumjob als Kitesurfinstructor auch gut beginnt und nicht gleich zum Albtraum wird 😉
- Erkundige dich vor allem bei Destinationen im Ausland vorab über die Bedingungen vor Ort und ob die Schule eine Unterkunft stellt oder ob du diese selbst suchen musst. Weiters kläre vorab, wie es mit der Anreise aussieht und wie die Lebenshaltungskosten vor Ort sind. Alle diese Punkte können erhebliche Kosten verursachen und schnell ein auf den ersten Blick gutes Gehalt gleich vor Ort wieder verpuffen lassen.
- Erkundige dich auch, wie das Revier beschaffen ist: Stehrevier oder Bootsschulung, Welle oder Flachwasser, kaltes oder warmes Wasser? Alle diese Punkte machen einen wesentlichen Unterschied, wie anstrengend dein zukünftiger Job ist und sollte entsprechend berücksichtigt werden.
- Wichtig ist auch, wie die Windsicherheit an dem Spot ist. Es sollte mindestens 5 Windtage pro Woche im Durchschnitt geben, da deine Bezahlung meist auch von den Unterrichtsstunden abhängt, also indirekt auch von der Windsicherheit.
- Kläre möglichst viele Punkte vorab und achte darauf, dass du einen verlässlichen AnsprechpartnerIn in der Schule hast. Halte alle Punkte schriftlich fest bzw. sollte die Schule von sich aus im Idealfall bereits die wesentlichen Punkte in einem Vertrag mit dir festhalten. Zu den wesentlichsten Punkten gehört:
- Welche Bezahlung erhalte ich (Fixgehalt und/oder Provision)
- Wird eine Unterkunft gestellt (Wenn ja, in welcher Form: Doppelzimmer, Einzelzimmer, Schlafsaal, Zelt etc.)
- Wie ist die Anreise zur Destination geregelt und die tägliche Anreise zum Arbeitsort
- Kann ich das Kitematerial der Schule in meiner Freizeit nutzen (sofern du kein eigenes Material besitzt oder mitbringen möchtest)
- Wie sehen die Arbeitszeiten aus und gibt es freie Tage
- Gibt es sonstige Incentives, wie vergünstigte Einkaufspreise etc.
- Welche Aufgaben werden von mir erwartet und in welchem Ausmaß
- Wie sieht es mit den Kündigungsfristen aus
- Verfügt die Schule über eine Haftpflichtversicherung (sehr wichtiger Punkt, da du sonst schnell als LehrerIn die komplette Haftung für deinen Schüler übernimmst)
- Wie erfolgt die Bezahlung (Fixanstellung oder Honorarnote)
- Ist eine zusätzliche Krankenversicherung oder ein Visum notwendig
Kann ich nur mit Fixanstellung als Kiteinstructor unterrichten oder gibt es auch andere Möglichkeiten?
Der klassische Weg als Einstieg in den Kitelehrerberuf ist eine Fixanstellung in einer Kiteschule. Alternativ gibt es oft auch die Möglichkeit als Freelancer zu unterrichten. Als Freelancer hast du im Unterschied zu einem regulären Kitelehrer keine fixen Arbeitszeiten sondern vereinbarst mit der Schule gewisse Unterrichtszeiten oder Kurse, die du übernimmst. Der Vorteil als Freelancer ist, dass du flexibler bist. Du bist quasi freiberuflich und übernimmst die Stunden auf Honorarbasis, wenn es für dich gut passt. Das ist eine gute Möglichkeit, wenn du auf den Verdienst nicht angewiesen bist und dir beispielsweise als Remoteworker oder im Urlaub etwas dazu verdienen möchtest. Als Freelancer musst du allerdings in der Regel für deine Unterkunft und sonstigen Kosten selbst aufkommen.
Wo finde ich den passenden Job als Kitesurflehrer oder Kitesurflehrerin?
Du kannst direkt verschiedene Kiteschulen anschreiben. Auch viele Reiseveranstalter, die auf Kitereisen spezialisiert sind, bieten interessante Jobmöglichkeiten. Alternativ lohnt es sich auch aktuelle Stellenausschreibungen durchzusehen. Eine Liste mit Stellenanzeigen für Kitesurflehrer haben wir hier für dich zusammengestellt:
- VDWS Jobplattform (vor allem deutschsprachige Inserate)
- Facebook Watesportsinstructor Jobs
- Chickenloop Jobbörse
Werde Teil des Kiteriders Teams und bewirb dich jetzt als Kitesurfinstructor bei Kiteriders
Solltest du konkretes Interesse haben, als Kitelehrerin oder Kitelehrer zu arbeiten, kannst du dich gerne auch bei uns melden. Wir suchen regelmäßig motivierte Kitelehrer und Praktikanten für unsere Kitesurf-Reisedestinationen und insbesondere unsere Kiteschulen in Montenegro (Mai bis September), unsere Kiteschule in Sri Lanka (Dezember bis März) und Österreich (April bis September). Als eingetragene VDWS-Schule kannst du natürlich auch dein Praktikum zum/zur KitelehrerIn bei uns absolvieren. Bei Interesse schreib uns einfach an travel@kiteriders-surfreisen.at.
Für uns ist das Team der Kern unserer Kiteriders-Unternehmensphilosophie. Denn nur durch ein starkes, motiviertes und gemeinschaftlich arbeitendes Team, können wir als Kiteschule und Kitereiseveranstalter unseren Gästen die besten Voraussetzungen für raschen Lernfortschritt und einen unvergesslichen Kiteurlaub bieten. Wenn du dich mit diesen Grundsätzen identifizieren kannst, dann bewirb dich gerne und werde Teil unseres Teams. Wir freuen uns auf dich!